Bis Mitte 2022 klafften Kaufpreise und Mieten immer weiter auseinander, was während der Niedrigzinsphase gerechtfertigt war, aber nun nicht mehr. Zwei Entwicklungen könnten diese Diskrepanz beheben: fallende Preise oder steigende Mieten. Momentan steigen die Mieten aufgrund hoher Wohnungsknappheit und eines Rückgangs der Neubautätigkeit außerordentlich schnell, was die hohen Immobilienpreise nachträglich rechtfertigen könnte.
Die Wohnungsknappheit rechtfertigt jedoch nur einen Teil des Preiszuwachses, und die Preise sind bereits etwas gesunken. Ob das neue Gleichgewicht stabil ist, bleibt abzuwarten. Der Rückschlag der Preise ist in den Top-7-Städten um etwa ein Drittel gesunken. Im Mietmarkt steigen die Preise auch außerhalb der großen Metropolen stark an, während die Kaufpreise im ersten Quartal 2024 im Jahresvergleich gesunken sind.
Eine Studie im Auftrag des Berliner Mietervereins zeigt, dass sich viele Berliner Haushalte keine Wohnung mehr leisten können und staatliche Hilfe benötigen. Der Neubau von geförderten Wohnungen wird als sinnvoll erachtet, hat jedoch mittelfristig keine spürbaren Auswirkungen auf das Wohnungsangebot, da die Einstiegsmieten zu hoch sind. Die Studie empfiehlt, leistbare Mieten im Bestand zu sichern, um die Krise auf dem Wohnungsmarkt zu bewältigen.